Solar auf dem Campervan

Wir brauchen Strom, viel Strom. Wir wollen Vollzeit im Camper wohnen und arbeiten. Daher brauchen wir Solar auf dem Campervan. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, welche Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Befestigung der Solarmodule

Es gibt flexible Solarfelder, welche sich direkt auf das Dach kleben lassen. Ein großer Nachteil ist, diese lassen sich kaum noch entfernen, sollte mal eine Zelle ausfallen. Außerdem liefern Solarzellen bei höheren Temperaturen weniger Leistung und kleben diese auf dem Dach werden diese sehr heiß.

Eine Zwischenlösung wäre s. g. Haltespoiler auf das Dach zu kleben und an diese feste Solarmodule zu schrauben. Da wir flexibel bleiben wollen, haben wir uns dazu entschieden, eine einfache Unterkonstruktion an das Thule SmartClamp System zu schrauben und daran die Solarmodule zu befestigen. So können wir jederzeit Module tauschen, die Module hängen frei in der Luft, sprich sie werden nicht so heiß und gleichzeitig bleibt das Dach im Sommer etwas kühler.

Solar auf Smartclamp
Solarmodule an Aluprofilen auf Smartclamp Schienen

Dazu nutzen wir 40 mm Aluminiumprofile Nut 10 B-Typ. Diese sind äußerst stabil und es gibt massig Verbindungselemente und Zubehör. Als Verbinder nutzen wir rostfreie M8 Hammerkopfschrauben.

Die Module messen 1667 x 679 x 40 mm, es passen also zwei Stück nebeneinander ziemlich genau auf die Smartclamp Schienen.

Solarmodule verschrauben und verkabeln
Module verschraubt mit Aluprofilen

Nachdem die Module mit den Profilen fest verschraubt sind und die Kabel zumindest provisorisch befestigt sind, haben wir die gesamte Konstruktion zu zweit auf das Dach geschoben und mit Pappe abgedeckt. Denn sobald Licht auf die Module kommt, liegt Spannung an:

Elektrik

Wir haben zwei 220W Solarmodule von Solar Swiss mit einem Zellwirkungsgrad von 22,4 % und jeweils zwei Bypassdioden. Kurz gesagt sind das Hochleistungsmodule, welche die Fläche möglichst effizient nutzen. Die Bypassdioden sorgen dafür, dass bei Teilverschattung nicht das ganze Modul keinen Strom mehr liefert.

Die Module sind in Reihe geschaltet, so muss nur ein Kabelsatz durch das Dach geführt werden. Bei Parallelschaltung wäre das zwar genau so, kommt für uns aber nicht infrage. Einzige Alternative wäre gewesen, jedem Modul seinen eigenen Laderegeler zu gönnen. Preislich nur unwesentlich teurer, der Einbau aber aufwändiger. Wir haben SmartSolar Lade-Regler MPPT 100/30 von Victron Energy verbaut.

Aufgrund der Sicken auf dem Dach beim Ducato haben wir zwei Einfachdurchführungen hintereinander mit Sikaflex aufgeklebt. Diese befinden sich unterhalb der Solarmodule:

Kabeldurchführung

Die zwei 220 Watt Module sind in Reihe geschaltet, ein Modul hat eine Leerlaufspannung von 27,36 V ergibt in Reihe theoretische 54,72 V mit 9,6 A unter Laborbedingungen. Bei einem ersten Test jetzt am 7. Januar um kurz vor Mittag kamen in Südbayern bei wolkenfreiem Winterhimmel 142 W aus der Anlage.

Solar SmartSolar 7. Januar 12 Uhr Bayern

Für Januar in Bayern nicht schlecht. Wird letztlich die Praxis zeigen, ob das Solarsetup ausreichend für unsere Anforderungen ist.

In der Spitze kommen so ca. 30 A bei der Batterie an, genauso wie bei unserem Ladebooster und Landstromladegerät.

Erfahrungswerte

Datenblätter von unserem Setup:

2 x 220W Solarmodule von Solar Swiss in Reihe
SmartSolar Lade-Regler MPPT 100/30 Victron Energy

Ich werde nachfolgend versuchen, regelmäßig Erfahrungswerte mit diesem Setup einzutragen:

OrtTag und ZeitBedingungenLeistung
Südbayern7. Januar 12:00Blauer Himmel142 W
Südbayern9. Januar 12:00Bewölkt40 W
Südbayern24. Februar 12:00Blauer Himmel220 W
Südfrankreich02. April 09:30Blauer Himmel143 W
Südfrankreich03. April 13:00Blauer Himmel360 W


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