Passiver Einbruchschutz beim Ducato

Wir wollen unseren Camper ohne Bedenken stehen lassen. Daher ist uns passiver Einbruchschutz beim Ducato ziemlich wichtig. Es soll möglichst zeitintensiv und schwer für Einbrecher sein, ins Fahrzeug zu kommen. Sind wir ängstlich oder paranoid? Schwer zu sagen. Fakt ist, Camper werden immer wieder aufgebrochen. Es locken Wertgegenstände und oftmals kaum Sicherungsmaßnahmen.

Schwachstelle Türschloss

Der Ducato und baugleiche Modelle wie Jumper oder Boxer mit haben in der Fahrertür eine Schwachstelle. Kurz gesagt kann man mit einem spitzen Gegenstand unterhalb vom Schloss das Blech durchstechen und mit der richtigen Bewegung das Gestänge des Schlosses betätigen. Um das zu vermeiden, haben wir auf der Innenseite ein Edelstahlblech von Camperprotect, „PrickStop“ genannt, gegen zwischen Außenkarosserieblech und Schließmechanismus geschraubt.

Die Türverkleidung zu entfernen, war zwar ein ziemliches Gefummel. Es ist empfehlenswert geeignetes Aushebelwerkzeug aus Plastik zu nutzen um möglichst wenige Kratzer zu hinterlassen. Nach etwa einer Stunde war aber alles wieder zusammengebaut. Äußerst hilfreich war hierfür dieses Video. Denn beim Ducato 8 gibt es so einige Fallstricke und versteckte Schrauben.

Hecktüren sichern

Die Hecktüren beim Ducato sind grundsätzlich sicher wie normale Transportertüren. Zusätzlich lassen sie sich aber mit einfachen Mitteln sichern. Der Einbau hat nur 10 Minuten gedauert. Dazu werden einfach an die oberen Schlösser Stahlwinkel angeschraubt. Die Position der Schlösser anzeichnen (damit nachher wieder alles passt), die sechs originalen Schrauben lösen, Winkel aufsetzen und wieder anschrauben, fertig. Bei Bedarf lassen sich die Türen nun einfach mit einem Splint von innen sichern:

AdBlue-Sicherung beim Ducato

Die Tankklappe beim Ducato lässt sich ohne Schlüssel öffnen. Dahinter ist der abgeschlossene Diesel-Tank-Stutzen und direkt darunter eine Öffnung für das AdBlue. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass jemand AdBlue stehlen möchte, offen zugängliche Öffnungen für Flüssigkeiten bergen dennoch ein gewisses Risiko. Dazu wird einfach ein passendes Blech über den Diesel-Stutzen gelegt und mit dem Deckel angeschlossen. Simpel und kaum Aufwand:

Schiebetür sichern

Um die Schiebetür zu sichern, gibt es diverse Aufbauschlösser oder Möglichkeiten diese von innen zu verriegeln. Wir haben uns hier aber für eine relativ simple Lösung entschieden, welche zusätzlich auch äußerlich signalisiert, dass ein Einbruch hier schwierig wird.

Dazu wird ein Loch in die Schiene der Schiebetür gebohrt. Diese ist aus Edelstahl, Rost sollte also kein Problem sein. Die Position des Lochs muss allerdings exakt stimmen. Eine Markierschablone von Camperprotect ist hier äußerst hilfreich.

Es gibt bessere Schlösser, für uns ist das aber ein guter Kompromiss. Ein stärkeres Schloss benötigt ein größeres Bohrloch. Die Schiene ist aber nicht unendlich breit. Für unser Schloss reichte ein Bohrer mit 7 mm Durchmesser.

Fahrer- und Beifahrertür sichern

Die Fahrer- und Beifahrertür sind nun mit HEOSafe Riegelschlössern ausgestattet. Die Installation ist relativ einfach und in 10 Minuten erledigt.

Wie schließen wir ab?

Wenn wir unseren Camper länger allein lassen, sieht das Prozedere wie folgt aus:

Splint in die Hecktürabsicherung von innen einsetzen, Fahrer- und Beifahrertür absichern, Fahrzeug durch die Schiebetür verlassen, Ringschloss in die Schiebetürschiene einsetzen und Fahrzeug abschließen. Das ganze dauert nur eine Minute, gibt aber bei längerer Parkdauer ein sicheres Gefühl.

• ✅ Fahrertürschloss (Ducato Schwachstelle)
• ✅ Hecktüren
• ✅ Schiebetür
• ✅ AdBlue Tank
• ✅ Fahrer- und Beifahrertür

Warum das ganze und bringt das was?

Wenn wir unterwegs sind, haben wir quasi einen ganzen Hausstand dabei, es wäre äußerst ungut, wenn jemand einbricht, Gegenstände stiehlt oder noch schlimmer, das ganze Fahrzeug entwendet. Wir wollen es möglichen Einbrechern so schwer wie möglich zu machen.

Einbrecher suchen sich einfache Ziele. Sie wollen möglichst schnell rein und raus. Schaut das Fahrzeug gut gesichert aus, sucht sich ein Dieb hoffentlich ein leichteres Ziel. Gelegenheit macht Diebe, je aufwändiger und zeitintensiver der Zugang, desto eher lässt der Einbrecher davon ab, es überhaupt zu versuchen.

Natürlich halten diese Maßnahmen niemanden davon ab, einfach die Scheibe einzuschlagen. Das kommt aber im Vergleich tatsächlich relativ selten vor, denn damit zieht man unnötig Aufmerksamkeit auf sich. Auch steigen Diebe äußerst selten durch eingeschlagene Scheiben ins Fahrzeug. Das ist aufgrund der Höhe schon schwierig, birgt Verletzungsgefahr und ist sehr auffällig. Wenn eine Scheibe eingeschlagen wird, dann in der Regel um eine Tasche oder Wertgegenstand von außen direkt aus dem Fahrzug zu nehmen oder um reinzugreifen, um die Tür von innen zu entriegeln. Da diese von innen gesichert sind, bringt das nichts.

Zusätzlich zu den ganzen physischen Absicherungen spielt natürlich auch der gewählte Parkplatz und das Umfeld eine wichtige Rolle. Das Thema ist wohl noch einen eigenen Artikel wert.

Wie gehts weiter?

Es ist nicht immer möglich und sinnvoll, alle Wertgegenstände aus dem Auto mitzunehmen. Daher werden wir zusätzlich einen kleinen Tresor direkt mit dem Fahrzeug verschrauben. Sollte ein Einbrecher tatsächlich ins Innere eindringen, muss er so noch mehr Zeit investieren.

Zusätzlich wird außerdem eine Alarmanlage installiert.