Bodenbelag im Campervan

Um den Ausbau abzurunden, benötigen wir einen schönen Bodenbelag im Campervan ein. Dabei gibt es einiges zu beachten und abzuwägen. Wie so oft steckt der Teufel im Detail.

Welche Materialien kommen infrage?

Ein Boden im Camper muss einiges aushalten: Dreck, Nässe, Temperaturschwankungen, Sonneneinstrahlung. Darüber hinaus wäre es gut, wenn der Boden nicht zu dick aufträgt, wenig wiegt und leicht zu reinigen ist. Preis spielt natürlich auch immer eine Rolle, Ausdünstungen von Schadstoffen (Temperaturwechsel und Sonneneinstrahlung) und zu guter Letzt wäre eine schöne Optik und Haptik nicht verkehrt.

Das alles unter einen Hut zu bringen, ist unmöglich. PVC dampft aus und ist oft nicht UV-Stabil, Vinyl meist sehr empfindlich, was Feuchtigkeit angeht und nicht UV-Stabil. Laminat mit der dünnen Deckschicht schaut in kürzester Zeit wegen Feuchtigkeit und Sand etc. ziemlich schlimm aus. Teppich ist keine Option und nicht sauber zu halten. Sicherlich gibts auch noch andere Lösungen, aber die 9mm Siebdruck-Bodenplatte ist instabiler als gedacht, daher wollen wir einen stabilen Bodenbelag.

Wir sind also bei Parkett gelandet.

Parkett, sinnvoll?

Macht Parkett Sinn? Wird sich zeigen, aber:

  • Preis spielt bei nur 2 qm keine Rolle, waren nur 60 € dank 2. Wahl für Eiche
  • Gewicht ist bei 2 qm überschaubar
  • solang keine Pfützen stehen bleiben sollte Feuchtigkeit und Dreck kein Problem sein, Zuhause im Wohnzimmer wird der Boden auch kaum geschont und schaut nach Jahren immer noch top aus. „Parkett lebt“
  • keine Ausdünstungen und Schadstoffe
  • kaum empfindlich hinsichtlich Temperaturen und UV-Strahlung –> Boden wird eine natürliche Färbung bekommen –> „Parkett lebt“
  • Parkett ist in sich stabil, die nur 9mm dünne Siebdruckplatte hat immer stark nachgegeben

Vor allem der letzte Punkt war für uns entscheidend. Gibt der Boden bei jedem Schritt nach, ist knarzen unvermeidbar. Das gute ist, sollte der Boden irgendwann schlimm aussehen können wir ihn einfach ölen bzw. sogar abschleifen. Im Extremfall ist er relativ einfach ausgetauscht, da nichts verklebt wurde.

Einbau

Das Hauptproblem mit Parkett war tatsächlich die Aufbauhöhe von 12 mm. Ursprünglich bin ich von 3 bis 5 mm für Vinyl oder PVC ausgegangen. Da ich überall den Raum maximal nutzen wollte, hingen in der Folge die Schubladen zu tief und der Kühlschrank musste ebenfalls höher gesetzt werden.

Der eigentliche Einbau des Bodens war dann relativ einfach. Trotzdem war das natürlich wie immer im Camper eine umfangreiche Anpassungsarbeit. Dank 2,2 m langen Parkettbrettern gibt es längs keine Stöße. Der Boden liegt dadurch schon äußerst stabil im Fahrzeug. Die Bretter habe ich an den Enden trotzdem mit der direkt darunter liegenden Bodenplatte verschraubt. Leider habe ich davon kein Foto.

Die Ränder habe ich mit einer weißen Bodenleiste abgedeckt, um einen sauberen Abschluss zu erreichen und damit man die Schrauben nicht sieht. Um diese auf Gehrung zu sägen, habe ich mir eine Halterung konstruiert und mit der Stichsäge gesägt, denn eine Gehrungssäge stand mir nicht zur Verfügung.

Trotz, dass ich den Kühlschrank und die Schubladen maximal angehoben habe, passte die Bodenleiste nicht. Deshalb habe ich einfach eine 3 mm Leiste angebracht, damit kein Dreck unter eben diese kullern kann. Im Bereich der Tür zum Fahrerhaus habe ich ein kleines Aluprofil als Abdeckung genutzt. Beim Lufteinlass zur Standheizung das gleiche Problem, hier habe ich die Fußleister kurzerhand exakt eingepasst.

Den Abschluss an der Schiebetür bildet eine normale Alu-Stufenleiste. So kann kein Dreck unter den Boden, die Bodenplatte oder die darunter liegende Armaflex-Dämmung gelangen.

Fertig verlegtes Parkett

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